Bei diesem Eingriff wird der Gallengang ausserhalb der Leber rekonstruiert, indem eine Darmschlinge am Eingang der Leber (da, wo die Galle abfliesst) angenäht wird. Das Ziel ist, das Abfliessen der Galle in den Darm zu ermöglichen und die Leber zu entlasten.

Diese Operation ist bei einer Gallengangsatresie angezeigt.

Sie muss im Leben des betroffenen Kindes frühzeitig erfolgen, um die Erfolgschancen zu erhöhen. Dadurch kann der Gallenfluss von der Leber wieder hergestellt werden. Eine weitere Leber-schädigung wird damit verhindert und eine Lebertransplantation ist nicht notwendig.

Die Gallengangsatresie ist eine seltene Krankheit mit unbekannter Ursache.

Sie ist gekennzeichnet durch eine Verstopfung der Gallengänge, die sich in den ersten Lebenswochen manifestiert. Ihrem Kind fehlen ganz oder teilweise die Gallengänge.

Die Gallenflüssigkeit, die normalerweise in den Gallengängen von der Leber zum Darm fliesst, bleibt in der Leber. Dies führt zu einer Leberfunktionsstörung und zur Gelbsucht Ihres Kindes.

Es ist die häufigste Ursache für eine Cholestase (Gallestauung) bei Neugeborenen. Es handelt sich um eine seltene Erkrankung, die 1von 18.000 Lebendgeburten in Europa betrifft.

Mädchen sind etwas häufiger betroffen als Buben. Eine Gallengangsatresie manifestiert sich durch eine Entfärbung einer des Stuhls bei gleichzeitiger Vergrösserung der Leber.

Zur Unterstützung der Diagnose kann eine Stuhlfarbenkarte verwendet werden, die Sie hier ansehen/herunterladen können.
 

Es hängt von der Diagnose ab, ob Ihr Kind ohne chirurgischen Eingriff oder eine Lebertransplantation geheilt werden kann.

Wenn die Leberfunktion irreparabel geschädigt ist und das Risiko zu sterben grösser ist als das Risiko mit einer geschädigten Leber weiterzuleben, muss Ihr Kind auf die Warteliste für eine Organtransplantation gesetzt werden.
 

Durch eine Infektion, eine Funktionsstörung der Leberzellen oder ein Problem der Gallengänge kann bei Ihrem Kind nach der Geburt oder später ein Ikterus (Gelbsucht) auftreten.

Dieser wird durch die Ansammlung von Bilirubin, einer in der Gallenflüssigkeit enthaltenen Substanz, im Blut verursacht.
 

Das ist eine Entzündung der Gallengänge durch Darmkeime. Nach einer Kasai-Operation können die in der Darmschlinge vorhandenen Bakterien zu einer Cholangitis führen.

Wenn diese Situation eintritt, erhält Ihr Kind eine intravenöse Antibiotikabehandlung und wird engmaschiger überwacht. In diesem Fall verlängert sich der Spitalsaufenthalt.